SAMMLUNG KOHLRUSCH Die Ausstellung „Deutsche Avantgarde“ vom 15.09. bis 03.11.2024
"Deutsche Avantgarde"
Ausstellung feiert Besucherrekord
Baselitz | Immendorff | Lüpertz | Mack | Polke | Richter | Uecker
Der tausendste Besucher kommt sogar aus Österreich. Den tausendsten Besucher konnten die Vorsitzenden des Kronacher Kunstvereins, Sabine Raithel und Willi Karl, vor Kurzem in ihrer Galerie willkommen heißen. Thomas Baar war eigens vom österreichischen Wörthersee angereist, um sich die Ausstellung in Kronach anzusehen. Von Freunden aus Oberfranken hatte er von der Ausstellung erfahren. Im Rahmen seines Kronach-Aufenthalts machte der Klagenfurter dann auch gleich einen Rundgang zu den schönsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Die Kunstvereins-Vorsitzenden dankten die weite Anreise und den Besuch mit einem kleinen Geschenk und einer Führung durch die Galerie.
Mit bislang weit über 1.000 Gästen feiert die Ausstellung „Deutsche Avantgarde“ im Kronacher Kunstverein einen neuen Besucherrekord. „Die Gäste kommen vor allem aus der erweiterten Region, aber auch aus ganz Deutschland. Wir durften sogar ganze Bus-Gruppen bei uns begrüßen“, freut sich Willi Karl.
Und das hat seinen Grund. In der Ausstellung „Deutsche Avantgarde“ präsentiert der Kunstverein Originalarbeiten wichtiger und namhafter Wegbereiter der Moderne in Deutschland: Georg Baselitz, Jörg Immendorff, Markus Lüpertz, Heinz Mack, Sigmar Polke, Gerhard Richter und Günther Uecker. Gezeigt werden Malerei und Grafiken, Skulpturen und Objektkunst. Darunter Typisches, wie die berühmten Nagelbilder von Günther Uecker, ein Rakel-Bild von Gerhard Richter, die an die antike Mythologie erinnernde Skulptur „Jason“ von Markus Lüpertz oder die „auf dem Kopf stehenden“ Motive von Georg Baselitz - aber auch Überraschendes wie ein aus dem Jahr 1964 stammendes aber zugleich absolut modern wirkendes, rotierendes kinematisches Objekt von Heinz Mack - einem Mitbegründer der ZERO-Bewegung, zu der auch Günther Uecker gehört.
Die mit viel Bedacht kuratierte Ausstellung zeige zudem ein Stück deutsche Kulturgeschichte, so Sabine Raithel. „Sie liefert Einblicke in eine Zeit des Wandels und des Neuanfangs in Politik, Gesellschaft und Kunst. Und wir sehen, wie sich ausgehend von diesem ‚alles auf Null‘ eine Generation talentierter Künstlerrebellen zu faszinierenden Solitären der Kunstwelt entwickelt hat - jeder auf seinem ganz eigenen, individuellen Weg.“
Der große Reiz der Ausstellung läge auch darin, dass die Arbeiten der prominenten Künstler relativ unbekannt seien, da sie aus einer Privatsammlung stammen. „In dieser Konstellation werden die Exponate erstmals einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt“, so Sabine Raithel. „Wir sind dem Leihgeber hoch dankbar, dass er uns die Möglichkeit für diese Ausstellung gegeben hat“, so die Vorsitzende weiter. „Eine Ausstellung wie diese findet man bestenfalls in den großen Häusern der Kunstmetropolen. Dass wir als Kronacher Kunstverein dazu die Gelegenheit haben und diese erstklassigen Exponate in Oberfranken zeigen dürfen, macht uns sehr glücklich.“ Seit jeher sei es das Anliegen des Kunstvereins, Kunst von Rang in die Festungsstadt zu holen, so Raithel.